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Risikolösungen abseits des Üblichen –
Sieben Resilienz-Prinzipien für eine außergewöhnliche Umsetzungsstärke
Unternehmer und Manager tragen Tag für Tag ein hohes Maß an Verantwortung. Zu dieser Verantwortung zählt auch ein wohlbedachter Umgang mit den wirtschaftlichen Risiken, denen ihr Betrieb häufig ausgesetzt ist.
Das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) geht noch weiter und verpflichtet die Unternehmen dazu, als Bestandteil ihrer Sorgfaltspflichten ein wirksames Risikomanagement nachzuweisen.
Ein solches Risikomanagement ist auch unerlässlich vor dem Einkauf von Versicherungen. Erst wenn die finanziellen Risiken wirklich erkannt und ausreichend bewertet wurden, kann ein wirtschaftlich vernünftiges Versicherungskonzept erstellt werden.
Doch gut gemeint ist bekanntlich nicht immer gut gemacht! Risikolösungen abseits des Üblichen zu finden ist eine Frage der konsequenten Umsetzungsstärke.
Die Risiken minimieren und die Umsatzrendite maximieren, das will jeder, doch die wenigsten sind bereit, dafür neue Wege zu gehen. Gehören Sie zu denen, die das wirklich schaffen!
Nellen Insights: Sieben Resilienz-Prinzipien für 100 Prozent mehr Umsetzungsstärke
1. Der Abschluss von Versicherungen wird überbewertet
Es ist der „Klassiker“ schlechthin: der phlegmatische, oft reflexartige Abschluss von Versicherungsverträgen, die nicht wirklich auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt sind. Unternehmer und Manager wissen zwar, was sie wollen, aber nur selten, was sie wirklich brauchen. Um das herauszufinden, ist es notwendig, sich einige Gedanken zu machen: Was ist unser Ziel? Was wollen wir bezwecken, und woran können wir festmachen, dass wir unser Ziel erreicht haben? Es gilt, die Denkfaulheit zu überwinden, bisherige Gedankenmauern zu durchbrechen und eine hochwirksame Risikostrategie zu entwickeln, die optimal zum Risikoumfang und Risikoappetit des jeweiligen Unternehmens passt.
2. Ohne Risikoklarheit kein Gewinn
Die Wertschöpfung beginnt nicht mit dem Versicherungsvertrag, sondern es gilt primär, sich „Risikoklarheit“ zu verschaffen, sprich: mehr Transparenz über die tatsächlichen Risiken zu entwickeln. Was sind eigentlich Ihre fünf bedeutendsten Unternehmensrisiken, und woher wissen Sie, dass das auch tatsächlich die fünf größten Risiken sind? Ohne Risikoklarheit werden geringe Risiken oftmals zu hoch, bestandsgefährdende Katastrophenrisiken hingegen als zu gering eingestuft oder – noch schlimmer – gar nicht erst erkannt. Die Konsequenz sind negative Auswirkungen auf den Gewinn, die im Worst Case sogar zur Insolvenz des Unternehmens führen können.
3. Es geht nicht darum, den billigsten Preis, sondern den preiswertesten zu bezahlen
Für wenig Geld viel Wert zu erhalten ist ein Widerspruch. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie damit eingehen, einen gewissen Betrag hinzurechnen. Wenn Sie das tatsächlich tun, dann verfügen Sie über ausreichende finanzielle Mittel, um gleich etwas Besseres einzukaufen. Besser kann man die Prinzipien der Wirtschaft nicht beschreiben. Das „Gesetz der Wirtschaft“ von John Ruskin diene allen Schnäppchenjägern zur Warnung. Nur so und nicht anders funktioniert Wirtschaft.
4. Versicherungen müssen einen Wertbeitrag ausweisen
Eine der am weitesten verbreiteten Denkblockaden lautet: Versicherungen sind ein Kostenfaktor, da sie das Eigenkapital und den Gewinn mindern. Das ist jedoch viel zu kurz gedacht, denn neben dem Katastrophenschutz liefern Versicherungen einen messbaren Mehrwert, der zum Gewinn, zum Rating und sogar zur Steigerung des Unternehmenswertes beiträgt. Der Wertbeitrag von Versicherungen lässt sich bestimmen, und unterschiedliche Risikotransferstrategien unter Berücksichtigung aller Kosten lassen sich miteinander vergleichen und optimal in Balance zueinander bringen.
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5. Eine ganzheitliche Risikooptimierung steigert die Wettbewerbsstärke
Weniger Risiken einzugehen und zugleich an Wettbewerbsstärke zuzulegen ist eine Frage der ganzheitlichen Risikooptimierung. In der Praxis hat sich ein Vorgehen anhand der folgenden drei Fragen bewährt, das stringent umzusetzen ist:
- Was können wir tun, um Risiken zu vermeiden oder zu reduzieren?
- Welche Risiken akzeptieren wir, und welche Risiken wollen und können wir bewusst selber tragen?
Sind nach reiflicher Überlegung die Antworten auf diese beiden Fragen gefunden worden, ergeben sich zwangsläufig geringere Restrisiken und folglich auch geringere Kosten. Erst dann ist die letzte Frage, die das Thema „Versicherungen“ betrifft, anzugehen:
- Wie können wir unsere Restrisiken auf Versicherungen mit Augenmaß und auf Augenhöhe abwälzen, sprich: uns dagegen versichern?
6. Geldwechselgeschäfte sind konsequent zu vermeiden
Klein- und Frequenzschäden sind nicht zu versichern, sondern selbst zu tragen. Zur Begründung und Veranschaulichung hier ein stark vereinfachtes Beispiel: Jeder einzelne Schaden, angenommen à 0,50 Euro, kostet sie 1,19 Euro an Versicherungsprämie. 50 Prozent der Kalkulation, also 0,50 Euro, decken eins zu eins den Schadenbedarf, die restlichen 50 Prozent, zzgl. 0,19 Euro Versicherungssteuer, sind nicht schadenbedingt, sondern ausschließlich Kosten, die Sie tragen. Folglich wird wertvolles Eigenkapital verbrannt.
7. Entscheidend ist nicht, aus dem Schaden klug zu werden, sondern dies bereits vorher zu sein
Ihre Produkte und Dienstleistungen sind begehrt, die Prozesse laufen reibungslos, Ihre Mitarbeiter sind fleißig, der Ruf Ihres Unternehmens ist tadellos und die Ertragslage rosig? Herzlichen Glückwunsch! Jetzt müssen Sie nur noch dafür sorgen, dass das auch so bleibt. Denn Wilhelm Busch zufolge kommt es erstens anders, und zweitens als man denkt. Klug ist, wer schon vor der Krise und nicht erst im Ausnahmezustand einen Plan B zur Hand hat.
Erfahren Sie mehr über die „Risikolösungen abseits des Üblichen“.
Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Zeit.
Mit besten Grüßen
Daniel Nellen