Zuverlässigkeit in der Corona-Krise:
So gewinnen Sie das Vertrauen Ihrer Kunden!
Am letzten Dienstagnachmittag um 14 Uhr stürmte ich nach einem Kunden-Call verspätet aus dem Büro. Ich musste mich beeilen, um in der Mittagspause die Verabredung zum Homeschooling mit meiner Tochter einzuhalten. Wie viele andere Eltern auch bewege ich mich derzeit zwischen Lockdown, Lockerungen, Lockdown, Verschärfung und Verlängerung des Lockdowns hin und her. Das Ganze gleicht einem Tanz auf sehr dünnem Eis.
Was für ein Tohuwabohu!
Zu Hause angekommen und bemüht, die Zeit optimal zu nutzen, habe ich die Rechnung ohne eine ausgefuchste Zweitklässlerin gemacht, die es geschickt versteht, aus ihrer Sicht überzeugend zu argumentieren:
„Ja, aber warum muss ich das lernen? Ich kann das doch schon! Wir haben keine Hausaufgaben auf. Und überhaupt, meine Schwester darf spielen und ich nicht? Alle anderen haben auch frei, nur ich muss lernen.“
Nach 20 Minuten ermüdender Diskussion kann es endlich losgehen. Doch zu früh gefreut! Nach vielen unnötigen Flüchtigkeitsfehlern seitens meiner Tochter bin ich kurz davor, in die Tischplatte zu beißen. Gerade noch bekomme ich die Kurve, schaffe es haarscharf, zwischen Reiz und Reaktion zu kommen, und frage zähneknirschend:
„Ich möchte einfach nur verstehen, wie das sein kann, dass du dich so sehr vertust, obwohl du den 9er-Trick doch verstanden hast?“
Was für ein Tohuwabohu!
Jetzt rächen sich die Versäumnisse der Vergangenheit
Ungewissheit, Frust und kaum noch soziale Kontakte: Die Corona-Pandemie wirbelt unser Leben kräftig durcheinander. Das Jahr 2020 wird uns unvergesslich bleiben, und noch immer ist vollkommen unklar, welche wirtschaftlichen Folgen diese Krise nach sich ziehen wird.
In vielen Familien ist der Ausnahmezustand ausgebrochen, und das Zusammenleben steht auf dem Kopf. Ganz unmissverständlich zeigt sich nun am Beispiel Homeschooling, wie unverzichtbar es ist, dass wirklich alle Zahnräder ineinandergreifen. Der digitale Unterricht ist längst noch nicht bei allen Familien angekommen, und gerade in diesem Bereich rächen sich jetzt die Versäumnisse der Vergangenheit.
Wie stabil sind meine Geschäftspartner?
Nicht zuletzt hat die Covid-19-Pandemie die globalen Lieferketten vielerorts ins Stocken gebracht oder sogar, der Worst Case, unterbrochen. Zahllose Manager fragen sich daher jetzt: Wie stabil sind meine Geschäftspartner? Nicht nur Banken beurteilen Unternehmen bei der Kreditvergabe jetzt ganz anders, auch Versicherungen tun dies bei Fragen des Deckungsschutzes.
Drastische Kettenreaktionen aufgrund insolventer Schlüssellieferanten und Schlüsselkunden sind das eine. Das andere ist es, die Chancen zu erkennen, die aus der Krise erwachsen, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen und mutig voranzugehen.
Wer jetzt umdenkt und anders handelt als zuvor, wird eindeutig zu den Gewinnern gehören
Wer seinen Kunden und Lieferanten zeigen kann, wie verlässlich sein Unternehmen aufgestellt ist, wird ganz klar zu den Gewinnern dieser Krise gehören. Diese Entwicklung wird bei vielen Vertragsverhandlungen ein sehr wichtiges Argument sein und zum Erfolgshebel bei der Auftragsvergabe werden.
Risiken für Lieferketten frühzeitig erkennen und sinnvoll abmildern
Die Herausforderung liegt darin, kritische Abhängigkeiten und Wechselwirkungen zu erkennen. Dabei ist es hilfreich, sich Zeit zu nehmen für eine ernsthafte Reflexion ohne Silodenken und frei von wie auch immer gearteten Erfahrungsgefängnissen. Jenseits der allzu menschlichen Risikoblindheit ist es zunächst empfehlenswert, versteckte Risiken durch gute Fragen aufzuspüren:
- Wie viel Umsatz verlieren wir bei einem Ausfall von wichtigen Dienstleistern, Lieferanten und Geschäftspartnern?
- Kennen wir unsere Schlüsselpartner und sogenannte Flaschenhälse?
- Wie gut kennen wir die Details in unserer Wertschöpfungskette?
- Welche Naturgefahren, politischen und sozialen Risiken, Infrastruktur-Risiken und makroökonomischen Einflüsse gefährden unsere Liefer-, Produktions- und Absatzfähigkeit?
- Wie lange dauert es nach einer Betriebsstörung, bis der Betrieb wieder anläuft?
- Wann läuft es wieder zu 100 Prozent rund bei uns?
- Wie lange halten wir überhaupt durch, ohne schließen zu müssen?
- Gibt es einen Plan B, sprich: alternative Beschaffungs-, Produktions- und Absatzmöglichkeiten?
- Welche Maßnahmen können vorab ergriffen werden, um das Unternehmen widerstandsfähig zu machen?
Auf Aktivität, Vertrauen und Stabilität kommt es an
Eines sollten Sie sich immer vor Augen halten:
Wer aktiv neue Wege geht und seine Verlässlichkeit glaubhaft nachweisen kann, wird sein Geschäft nicht nur sicher durch die derzeitige Krise steuern, sondern es sogar auf ein neues Level heben.
Während Ihr Wettbewerber es sich in seiner Komfortzone auf der Couch gemütlich macht, sind Sie bereits gestartet und nur noch mithilfe eines Fernglases zu erkennen.
Manager lieben Planungssicherheit und hassen Verunsicherungen
Wie stabil ist Ihre Lieferkette? Wie zuverlässig und zukunftssicher ist Ihr Unternehmen?
Sparen Sie Zeit, Frust und Geld! Erfahren Sie mehr zum Thema „Lieferketten-Check“ und wie sich eine erste Bestandsaufnahme schnell und übersichtlich erstellen lässt.
Senden Sie mir gern eine Nachricht an d.nellen@nellen.biz oder, noch einfacher, scannen Sie den QR-Code mit Ihrem Mobiltelefon.
Ihnen einen erfolgreichen Start in das neue Jahr und herzliche Grüße
Ihr
Daniel Nellen
PS: Hier noch ein Tipp zur Ermittlung und zum Nachweis Ihres Covid-19-Schadens:
Der durch die Corona-Pandemie verursachte tatsächliche Schaden in Ihrem Unternehmen wird im Nachhinein nicht einfach nachzuweisen sein. Sie sollten ihn deshalb bereits jetzt sorgfältig dokumentieren!
Die Höhe der derzeitigen staatlichen Hilfen lässt ganz klar erkennen, dass sie nicht ausreichen werden. Das kann – mit geringem Aufwand – Ihre Chance sein, weitere Unterstützungsleistungen zu bekommen, denn es ist davon auszugehen, dass der Staat seine diesbezüglichen Maßnahmen weiter anpasst.
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